Ausstellung “Spuren – Strukturen – abstrakte Gebilde” – Petra Paffenholz & Mathias Pohlmann
Petra Paffenholz und Mathias Pohlmann folgen ihren eigenen Spuren. Sie bereisen Orte, Städte, Länder. Sie nehmen Räume für sich ein, um Strukturales künstlerisch zu gestalten und aufzuzeichnen. Beide wollen im Dialog sowohl in minimalistischer, feiner Zeichenhaftigkeit mit Bleistift (Petra Paffenholz) als auch mit geballter Druckerschwärze (Mathias Pohlmann) einen graphischen Bogen spannen, aus dem sich abstrakte Gebilde entwickeln.
Petra Paffenholz
1955 in Köln geboren. Studium an der FH, freie Kunst und PH auf Lehramt.
Tätigkeit u.a. im Bereich Kostümbild bei Film und Theater, Illustratorin, Dozentin VHS. Buchautorin zum Thema Buchbinden. Regelmäßig Ausstellungen und kontinuierlich bildnerisch beschäftigt.
Atelier in der Art Factory, Köln-Dünnwald. (www.petra-paffenholz.de.)
Auf meinen Reisen finde ich stets Inspirationen, die mich auf meinem künstlerischen Weg vorwärts bringen.
In Japan entstanden 2016 die ersten Zeichnungen „BORO balance“ (BORO – jap.: Fetzen, Lumpen), die mit feinsten Linien mit minimalen Strichen Strukturen bilden. BALANCE und DYNAMIK gehören zusammen. Nichts Geringeres als das Universum, in dem unser Heimatplanet Erde seine Bahnen zieht, war Inspiration zu dieser Werkgruppe. Alle Sonnen, Planeten, Monde, Galaxien bewegen sich in (überwiegend) harmonischem Miteinander und vollziehen ihren kosmischen Balanceakt zwischen Ausdehnung, Gravitation und Zentrifugalkraft. Dieser natürliche, dynamische, wohl geordnete Prozess existiert seit 4,56 Milliarden Jahren stabil und zuverlässig. Die kleinformatigen Zeichnungen „BORO balance“ möchten für dieses außerordentliche Geschehen künstlerische Metapher sein. Alle beteiligten Elemente auf dem Blatt, Linien und Flächen, stehen in dynamischer Balance zueinander.
Mathias Pohlmann
Geb. 1960 in Wolfsburg, lebt seit 1980 in Köln. Studien: Sport, Germanistik und Kunstgeschichte in Köln und Bonn, freier Künstler seit 1986, Malerei (Mischtechnik), Schriftsteller, Künstlerbücher, Illustrationen, Bücher mit Autoren im Eigenverlag ZYPresse Coeln 1987-1996, 2017-2019, Graphikwerk Coelner Grundbuch 1989-2019. Arbeiten in internationalen privaten und öffentlichen Sammlungen. Kontinuierlich bildnerisch und literarisch beschäftigt. Atelier in der Art Factory, Köln-Dünnwald. (www.pohlmann-kunst.de)
A. und M. Pohlmann erforschten 1989 auf dem Kölner Straßenland die Vielfalt designter Kanaldeckel und deren Strukturen, Zeichen und Ziffern (Chiffren) und druckten ein alternatives Coelner Grundbuch (100 Seiten, Format 50x50cm, Auflage 5 Expl.) mittels dieser Formen per Handdrucktechnik.
Das Coelner Grundbuch ist eine künstlerische Vermessung der Unterstadt, eine graphische Sammlung entfunktionalisierter Dokumente des Zeitgeschehens. Es ist ein abstraktes poetisches Archiv von Zeichen, Chiffren, Hieroglyphen und Schriften, deren Bedeutung dem Betrachter als Laien Rätsel aufgibt. Die zusätzlich zum Buch handgedruckten Graphiken auf 60 Gramm Reispapier in Kleinstauflage (jeweils 5 Exemplare) vermitteln objekthaften Charakter und lassen allerlei Assoziations-Spiel-Räume zu.
Foto R.J. Koch
So 08.12.2019 – 24.01.2020, Mo-Do 9-16 Uhr, Fr 9-14 Uhr
Vernissage: 8. Dezember 2019, 11:00 Uhr, Foyer 1. Etage
Eintritt frei, Spenden erbeten